Dionyna
Heute ich ein wichtiger Tag für mich, denn mein Baby hat das Licht der Welt erblickt. Sie heißt: Dionyna. Und anstatt euch jetzt ein Foto von ihr und mir zu schicken, hab ich mit Jules, Emma und Eve gleich mal ein Video gedreht, dass ihr euch auf YouTube ansehen könnt.
Ich habe lange auf diesen Release gewartet und mich auf alle möglichen Fragen vorbereitet, die da kommen mögen. Tatsächlich kamen sie bisher aber nur ganz vereinzelt und ich fühle mich erstaunlicherweise ziemlich verstanden damit. Die Thematik "weibliche Sinnlichkeit", warum Frauen immernoch viel weniger kommen als Männer und die entsprechenden Studien dazu, beschäftigen mich schon ein halbes Leben lang und markierten schließlich meinen persönlichen und zugegebenen späten Einstieg in den Feminismus. Nicht umsonst aber hatte ich auf meinem Weg dahin für das Theater der Jungen Welt eine One-Woman-Show geschrieben und aufgeführt, die den Titel "Apfelmus, Pflaumenmus, Orgasmus" trug und sich mit vielen großen Lügen und Missverständnis rund um den Austausch von Körperflüssigkeiten beschäftigt. #gibmirdeinensaftichgebdirmeinen
In diesem Sinne will der Song eines: Mehr gemeinsame Lust in der Welt, mehr Gespräche und weniger Dünkel, wir wüssten schon längst alles übereinander, nur, weil wir "erwachsen" sind und uns in den Medien ständig nackte Körper umgeben. Das ist eben noch nicht "Aufklärung" und bei all den positiven Zugewinnen und Freiheiten, die Frauen im Zuge der sexuellen Revolution in den 60iger/70iger Jahren erleben durften, wurde dieses schöne Schiff eben doch auch von bestehenden Machtverhältnissen und dem Kapitalismus gekapert, um eine bekannte Scheidungsanwältin aus Österreich zu zitieren: Denn Frauenkörper werden seither so offenkundig wie wohl nie zuvor objektifiziert, für Werbezwecke und vieles mehr urbar gemacht. Ich erlebe zudem viele junge Frauen, die extrem beeinflusst sind von dem, was sie in Pornos sehen, die ja für alles Mögliche gut oder nicht gut sein mögen, aber eben auf keinen Fall darstellen, wie das mit dem weiblichen Orgasmus funktioniert. Die Studien sagen: Knutschen, Lecken, Fingern! - Penetration und Rammeln sind nicht unter den Garanten aufgelistet...
Es ist also gut und schön, dass es den Dionysos gibt, den Gott des Weines, des Rausches, der Kreativität und Sexualität. Aber ich brauche einen eigenen Blick auf meinen Körper. Ich brauche eine Dionyna...